Wie ein Schweizer Käse Johann Rieve zeigt am Bildschirm die zahlreichen Tüm pel deren Grenzen er per Crop View festgelegt hat Sensibler Bereich Der gesetzliche Mindestabstand zu Gewässern liegt je nach Pflanzenschutz maßnahme zwischen 3 bis 15 Metern Von den strengeren Abstandsregeln für Gewässer ist der Ackerbaubetrieb von Johann Rieve in besonderer Weise betroffen Doch der Junglandwirt hat dafür mit der Crop View Anwendung auch eine besondere Lösung gefunden Digitales Grüße aus der EiszeitD ie Welt ist nicht perfekt Das gilt auch für den Betrieb von Johann Rieve in Prohn zehn Kilometer nördlich von Stralsund in Mecklenburg Vorpommern Mit fast 4 000 Hektar Ackerland und sandig schluffigen Lehmböden mit durchschnittlich 50 Bodenpunkten sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Ackerbau ideal Das bestätigen Hektarerträge von über zehn Tonnen Weizen und vier Tonnen Raps Aber einen kleinen Wermutstropfen gibt es doch Die Flächen des Betriebs sind gespickt mit sogenannten Söllen kreisrunden Tümpeln die in der letzten Eiszeit entstanden und vor allem im nordostdeutschen Tiefland weit verbreitet sind Johann Rieve schätzt dass es auf seinen Flächen mehr als 80 Stück davon gibt Dazu kommen noch viele Gräben die zum Teil in die Flä chen hineinreichen Wir haben bei unseren Schlägen relativ viele sensible Berei che Das macht den Pflanzenschutz und die Düngung etwas anspruchsvoller sagt Rieve Mit den neuen Abstandsregelun gen zum Schutz von Gewässern ist die Herausforderung noch ein bisschen größer geworden Je nach Bewuchs am Gewäs serrand und den eingesetzten Wirkstoffen oder Düngemitteln gelten hier unterschiedliche Vorgaben für den einzuhaltenden Abstand bei der Ausbringung Die Abstände in denen keine Applikation zulässig ist reichen von 3 bis 15 Metern Um diese Vorgaben mit vertretbarem Aufwand einzuhalten setzt Rieve auf Funktionen der Crop View Anwendung Mit den Potenzial und Applikationskarten des Programms arbeitet er schon seit mehreren Jahren Für die Abstandsregelung nutzt er vor allem die Option genaue Schlaggrenzen für die Flächen festzulegen Diese Grenzen beschränken sich nicht nur auf die äußeren Bereiche eines Schlags sondern können auch um Hindernisse innerhalb der Fläche gezogen werden etwa um Tümpel und Gräben Mit dieser Funktion ist Johann Rieve gut vertraut Denn um die damaligen Greening Vorgaben zu erfüllen hat er schon vor sechs Jahren damit begonnen an den Feldrändern und rund um die Tümpel drei bis sechs Meter breite Randstreifen mit Rotschwingel und Klee anzulegen Die Grenzen dieser Ränder sind deshalb bereits für alle Flächen und Tümpel im Crop View System hinterlegt Jetzt ist er dazu übergegangen für jeden Tümpel zusätzliche Grenzen als Applikationsabstände von drei fünf zehn und fünf zehn Metern zu hinterlegen in denen bestimmte Applikationen nicht erlaubt sind Das heißt für die eingesetzten Wirkstoffe und Dünger gibt es verschiedene Karten mit den gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsgrenzen Das funktioniert in der Praxis sehr gut Und es ist im Handling sehr komfortabel wenn die Karten einmal definiert sind sagt Rieve So kann er zum Beispiel unabhängig vom eingesetzten Wirkstoff immer die gleichen Fahrgassen nutzen und muss das 26 TRENDS 04 2023

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