F ür die Leitung der JAG Jüter boger Agrargenossen schaft eG in Brandenburg ist die Futterplanung jedes Jahr aufs Neue eine Her ausforderung Etwa 800 Milchkühe plus Nachzucht müssen hier mit hochwertigem Futter versorgt werden Zwar gibt es mit 560 Hektar Grünland und bis zu 850 Hektar Mais mehr als genug Futterfläche Aber der Einfluss der Witterung auf Ertrag und Qualität ist in der Region Fläming südlich von Berlin besonders groß Unser Problem ist einfach die Trockenheit sagt Mario Schwan ke Vorstandsvorsitzender und Leiter des Betriebs Je nach Nie derschlagsmengen in der Vegetationszeit schwanken allein die durchschnittlichen Hektarerträge beim Mais zwischen 16 und 37 Tonnen Für die Qualitäten gilt das Gleiche vor allem bei den angestrebten vier Schnitten im Grünland Hier arbeiten wir seit vielen Jahren intensiv an der Optimierung betont Schwanke Qualität bestimmen Ein wichtiges Hilfsmittel bei diesem Ziel ist das NIRS System des betriebseigenen JAGUAR 940 dessen Daten seit 2018 genutzt werden Ilona Mischer die den Betrieb seit Langem als Fütterungsberaterin betreut ist vom Wert der Daten überzeugt Wir haben die Sensordaten über die Jahre mit den Labordaten verglichen Heute kann man sagen Mit den Werten kann man verlässlich arbeiten und vorplanen Entscheidende Messgrößen bei der Grasernte sind Trocken substanzgehalte TS Gehalte und Rohfasergehalt der Rück schlüsse auf den Energiegehalt ermöglicht Beim Mais wird ne ben dem TS Gehalt auch der Stärkegehalt ermittelt und damit ebenfalls die Energie Bei beiden Silagen erfasst das System zusätzlich die geernteten Mengen Das Sensorsystem des JAGUAR ermit telt die Daten für die wichtigsten Inhalts stoffe und den TS Gehalt des Häcksel guts 20 Mal pro Sekunde Um sinnvolle Zahlen für die Praxis zu erhalten werden für jeden Schlag Durchschnittswerte gebildet und gespeichert Die JAG führt die Daten der einzelnen Schläge für jedes Silo in einem Auftrag zusammen und arbeitet mit den daraus ermittelten Durchschnittswerten Schon während der Ernte reagieren Die Qualitätsoptimierung mit den NIRS Daten beginnt bei uns schon direkt während der Grasernte sagt Paul Nymbach Ver antwortlicher im Pflanzenbau des Betriebs So wird bei höheren TS Gehalten kürzer gehäckselt und das passende Siliermittel zugegeben um den Gärprozess im Silo zu stabilisieren Liegen die TS Gehalte über unserem Zielwert von 30 bis 35 Prozent wissen wir außerdem dass wir zügig ernten müssen erklärt Nymbach Genauso wichtig ist laut Nymbach der ermittelte Rohfasergehalt für die Futterplanung Denn bei den verschiedenen Schnitten im Grünland gibt es je nach Zeitpunkt und Witterung sehr große Unterschiede Da wissen wir schon beim Häckseln ob die Silage gut genug ist für die Milchkühe oder ob sie an die Tro ckensteher und Nachzucht geht sagt Nymbach Auch beim Mais sind die Qualitäten über die per Sensor ermit telten Stärkegehalte schon während der Ernte verfügbar Laut Schwanke nutzt der Betrieb diese Zahlen für eine frühzeitige Planung Denn ein Teil der Maisernte wird an einen Biogasbe treiber in der Region verkauft Wie groß dieser Anteil ist hängt entscheidend von den Qualitäten ab Während Silagen mit hohen Energiegehalten für die eigene Milchviehherde genutzt werden gehen die schwächeren Partien in den Verkauf als Bio gassubstrat Mit den Werten kann man verlässlich arbeiten und vorplanen Ilona Mischer Fütterungsberaterin Sensordaten und Ertragskarten helfen dabei den richtigen Erntetermin zu finden Der NIRS Sensor auf dem JAGUAR misst 20 Mal pro Sekunde die Trockensubstanz und Inhaltsstoffe 42 TRENDS 02 2023

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