Pflanzenschutz Herr Hempel was raten Sie Betrieben die auf ihren Flächen in den teilflächenspezifischen Pflanzenschutz einsteigen möchten Womit sollten sie anfangen Jan Hempel Das größte Potenzial sehen wir derzeit beim Einsatz von Wachstumsreglern in Getreide Hier lohnt sich die Investition in die Applikations und Sensortechnik vor allem für Großbetriebe mit mehr als 1 000 ha Fläche für kleinere Be triebe mit vorhandener Technik gelingt der Einstieg auch schon mit verfügbaren Satellitendaten In Ostdeutschland gibt es auch schon einige Betriebe die das System für Wachstumsregler nutzen Nach welchem Prinzip erfolgt die angepasste Aus brin gung des Wirkstoffs Jan Hempel Wachstumsregler wird nur da benötigt wo die Bestände tatsächlich wachsen Das erkennen wir über N Sen soren an der Spritze oder über Satellitenaufnahmen aus de nen Applikationskarten abgeleitet werden In beiden Fällen wird die Lichtreflexion des Getreidebestandes gemessen um auf den Chlorophyllgehalt und die Biomasse zurückzuschließen In Bereichen mit viel Biomasse wird bis zu 100 Prozent des Wirkstoffs ausgebracht Weniger Biomasse heißt weniger oder kein Wachstum bzw dünne Getreidebestände Hier wird die Wirkstoffmenge entsprechend reduziert teilweise bis auf null Ich tendiere zur Umsetzung mit Satellitenkarten weil die Technik günstiger ist als Sensoren und ähnlich gut funktioniert Wie groß ist das Einsparpotenzial Jan Hempel Die Ergebnisse der Studien mit unseren Partnern zeigen dass sich auf einzelnen Flächen die Wirkstoffmengen reduzieren lassen Aber über alle Flächen hinweg blieben die ausgebrachten Mengen in etwa gleich Das heißt es geht hier weniger um Einsparung sondern um eine optimale Verteilung des Wirkstoffs nach Bedarf So lässt sich der Ertrag in Teilbe reichen mit hohem Potenzial optimieren während in Bereichen mit weniger Potenzial auch weniger oder kein Wirkstoff ausge bracht wird Welche Anreize gibt es noch für Kunden in das System zu investieren Jan Hempel Zuerst sollte die Vermeidung von Lager in Teilflä chen mit hohem Ertragspotenzial im Vordergrund stehen Zwei tes Ziel sind homogene Bestände zur Ernte um die Druschleis tung des Mähdreschers möglichst vollständig auszunutzen Wie sieht es bei der teilflächenspezifischen Ausbringung von Fungiziden aus Jan Hempel Auch hier ist die Technik schon sehr weit Senso ren an der Spritze können sehr genau Blattverfärbungen erken nen Bei farblichen Abweichungen wird die Düse angesteuert Die teilflächen spezifische Pflanzenschutzausbringung funktioniert beim Wachs tums reglereinsatz in Getreide bereits gut Schwierig wird es bei Tankmischungen mit Fungiziden Jan Hempel Syngenta Fachberater Auf der Karte ist die teilflächen spezifische Ausbringung von Wachstumsreglern dokumentiert 12 TRENDS 02 2023

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